Im 15. Jahr

Ein ewig Rätsel ist das Leben
und ein Geheimnis bleibt der Tod.

© E. Geibel

15 lange Jahre leben wir nun schon ohne dich und doch bist du immer bei uns.

In Liebe
Deine Mama
Text von Ursel am 28 Jun 2019 gepostet
Zum 41. Geburtstag

Die Rose

Im Garten sah ich frisch und schön
die aufgeblühte Rose stehn;
und wer sie sah und wer sie fand,
gleich mir entzücket vor ihr stand.

Der Gärtner kam in raschem Gang;
da ward mir für die Rose bang.
Ich stand und sah, wie plötzlich - ach!
des Gärtners Hand die Rose brach.

"Du harter Mann, was machest du?"
rief ich dem Gärtner zürnend zu;
"die Rose, die so herrlich stand,
bricht ohn Erbarmen deine Hand!"

"Der Sturm könnt sie entblättern hier",
sprach drauf der Gärtner mild zu mir.
"Für sie, die hier gefährdet stand,
weiß ich ein sichres, bessres Land.

In jenes Land versetz ich sie;
denn dort erreicht der Sturm sie nie.
Wirst du sei einst dort wiedersehn,
so blühlt sie hundertmal so schön.!

© Johann Peter Hebel (1760-1826),
aus "Beim Tode eines jungen Mädchens"

Lieber Michi, so hoffe ich, dass du in einem sicheren und besseren Ort bist, in dem wir uns wiedersehen werden.

In Liebe
Mama
Text von Ursel am 21 May 2019 gepostet
Im 14. Jahr

Niemand ist fort,
den man liebt.
Liebe ist ewige Gegenwart.

© Stefan Zweig


Text von Ursel am 28 Jun 2018 gepostet
40. Geburtstag

Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht,
dass ich aber, solange ich lebe,
wirklich lebe, das hängt nur von mir ab.

© Seneca

Lieber Michi, du hast gelebt, leider viel zu kurz ...

Deine Mama


Text von Ursel am 21 May 2018 gepostet
Weihnachten

Lieber Michi,

wieder ist ein Jahr vergangen ohne dich und doch mit dir.

Wieder feiern wir Weihnachten ohne und doch mit dir.

Wieder sitze ich vor dem PC und frage mich, warum ich meinem Kind auf einer Hompage Grüße hinterlassen muss und sie ihm nicht persönlich sagen kann.

Lieber Michi, wo immer du auch bist, du bist nicht vergessen, du lebst in uns und durch uns weiter. Trotzdem vermissen wir dich schmerzlich hier auf Erden.

In Liebe
Deine Mama




Text von Ursel am 24 Dec 2017 gepostet
13 Jahre ohne und doch mit dir

Man sieht die Sonne langsam untergehen
und erschrickt doch,
wenn es plötzlich dunkel ist.

(Franz Kafka)


Michi, du bist nicht mehr da, wo du warst, aber überall dort, wo wir sind, trotzdem vermissen wir dich so sehr.

Mama


Text von Ursel am 28 Jun 2017 gepostet
Lücke

Du fehlst
Überall
Und bist doch
Überall
Wo Du fehlst.

Petra Franziska Killinger

Heute wirst du 39 Jahre alt ...

In Liebe
Mama

Text von Ursel am 21 May 2017 gepostet
Reise der Gedanken

Fliegt, meine Gedanken

Fliegt, meine Gedanken, bitte fliegt leise
und begebt Euch auf eine lange Reise ...
Tragt meine Grüße hinauf zu den Sternen,
bis zu unseren Kindern in der Fernen ...
Lasst sie von unserer Liebe wissen,
und dass wir sie jeden Tag so sehr vermissen ...
Auch, dass sie bestimmt nie vergessen werden,
von ihrer Familie zu Hause auf Erden ...
Doch vergesst bitte nicht, ihnen Danke zu sagen
für das Lächeln im Herzen an glücklichen Tagen ...
Fliegt, meine Gedanken, bitte fliegt leise
und nehmt meine Tränen mit auf die Reise ...

(Ralf Korrek)


Du fehlst ... du bist nicht mehr dort wo du warst, aber überall, wo auch wir sind.


Text von Ursel am 24 Dec 2016 gepostet
Die Blumen des Himmels

Keine
Träne
ist
umsonst
geweint ...

Petra Franziska Killinger

Lieber Michi, schon seit 12 Jahren bist du nicht mehr bei uns
und wir vermissen dich schmerzlich wie am ersten Tag.
Deine Mama


Text von Ursel am 28 Jun 2016 gepostet
Zum 38. Geburtstag

Fest Umschlossen, Unvergänglich, Unverrückbar

Ich trage
DEIN BILD
In meinem Herzen.

Petra Franziska Killinger

Alles Gute zu deinem 38. Geburtstag lieber Michi
Deine Mama


Text von Ursel am 21 May 2016 gepostet
Neujahrswunsch

Ich kann dich nicht zurück
ins Leben wünschen,
aber ich darf mir wünschen;
dass deine schöne Seele
meinem Herzen nahe ist.

Petra Franziska Killinger


Text von Ursel am 04 Jan 2016 gepostet
Jahresausklang

Ich trage dich in meinem Herzen
in ein neues Jahr ...

Petra Franziska Killinger


Text von Ursel am 31 Dec 2015 gepostet
Wohin mit Weihnachten

Wohin mit Weihnachten?

Wohin mit Weihnachten,
wenn die Glocken heilig schlagen und
das Klopfen in meinem Herzen lauter wird?

Wohin mit Weihnachten,
wenn die Welt leise wird, Wege still ruhen
und meine Einsamkeit betonen?

Wohin mit Weihnachten,
wenn die Traurigkeit in mir von Nacht
und nicht von Weihe spricht?

Wohin mit Weihnachten,
wenn der Schmerz meine Seele durchdringt,
wenn meine Liebe nicht weiß wohin?

Wohin mit mir?
Wohin mit Weihnachten?
Ich packe es in in Sternenpapier
aus Liebe und Erinnerungen
und trage es auf dein Grab ...

© Petra Franziska Killinger


Text von Ursel am 24 Dec 2015 gepostet
Die Erkenntnis

Erkenntnis

Woher sind wir geboren?
Aus Lieb.

Wie wären wir verloren?
Ohne Lieb.

Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb.

Was lässt uns lange weinen?
Die Lieb.

Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb.

(Johann Wolfang von Goethe)


Text von Ursel am 09 Dec 2015 gepostet
11 Jahre ohne und doch mit dir

Wie gerne möchte ich in den Himmel schauen,
nur um zu sehen, dass es Dir gut geht.
Das wäre genug zu wissen
und ich wäre beruhigt.

(Petra Franziska Killinger)

Michi, wie vermissen dich
Deine Mama


Text von Ursel am 28 Jun 2015 gepostet
Der 37. Geburtstag

Irgendwann
geht auch meine Seele
auf die große Reise
und kommt dort an,
wo du auf mich wartest.

Spätestens dann werde ich
in dem vermeintlich Sinnlosen
den Sinn finden.

(Petra Franziska Killinger)

Alles Liebe zu deinem Geburtstag wünscht dir deine Mama



Text von Ursel am 21 May 2015 gepostet
Soweit vor deiner Zeit

Gegangen

Gegangen so weit vor deiner Zeit,
voraus bist du gegangen in die Ewigkeit.
Wo bist du, wo bist du,
bist du in seinem Reich,
ein Engel der mein Leben lenkt
und um mich ist zugleich?

Fort bist du,
du bist da, wo wir alle einmal sind,
ein Teil von mir ist bei dir,
solange ich atme,
lebst du in mir, mein Kind.

K. Grabenhorst


Text von Ursel am 13 Mar 2015 gepostet
36. Geburtstag

Lieber Michi,

gestern hattest du deinen 36. Geburtstag.


Ich habe es leider nicht geschafft, dir schon gestern an deinem Ehrentag zu schreiben. Immer hatten andere Dinge Priorität. Aber ich denke, du freust dich auch heute darüber.
Ich kann es kaum glauben und doch ist es wahr, vor 36 Jahren hast du das Licht der Welt entdeckt.

Ich weiß noch genau wie alles ablief. Du hattest dir die Nabelschnur um den Hals gewickelt und alles musste sehr schnell gehen. Ich bekam eine Narkose und habe deine Geburt verschlafen. Als ich wieder wach war, hörte ich ein Baby ganz jämmerlich weinen. Auf meine Frage, wer denn da so weinen müsse, bekam ich die Antwort, "das ist ihr Sohn". Da bekam ich einen Riesenschreck und wollte dich sofort haben.

Nun dauert es noch knapp fünf Wochen und dann ist schon dein 10. Todestag. Der Tag an dem du einfach gegangen bist. Du wolltest es nicht, es ist einfach passiert.
Lieber Michi, ich wünsche mir, dass du gestern einen tollen Geburtstag hattest. So viele Menschen haben an dich gedacht. Auch hier in unserer Welt hattest du eine Menge Freunde, so ist es bestimmt jetzt auch in deiner neuen Welt. Ich weiß nicht - und kann es mir auch nicht vorstellen - wie es dort aussieht, ich hoffe aber dass du dich wohl fühlst.
Hier in unserer Welt fehlst du sehr, wir waren mal sechs nun sind wir nur noch fünf und noch oft tut dies sehr weh. Ich vermisse dich sehr ... es ist nicht richtig, dass Kinder vor den Eltern gehen.

Ich liebe dich .... Deine Mama


Text von Ursel am 22 May 2014 gepostet
Jahreswechsel





Der Schritt ins neue Jahr

Der Schritt ins neue Jahr
ohne deine Gegenwart
ohne deine Stimme
ohne dich

wie ein Gang ins Leere
wie ein verstellter Weg
ohne dich

der Schritt ins neue Jahr
der zaghaft zögerlich
ohne dich

bis die Trauer verfliegt
bis der Tag sich erhellt
mit dir

© Annemarie Schnitt


Text von Ursel am 02 Jan 2014 gepostet
Wintersong

Der See ist gefroren,
die Bäume sind weiß vom Schnee
und um mich herum sind Erinnerungen an dich,
überall wohin ich geh.

Es ist spät, der Morgen hat keine Eile,
aber Schlaf wird mich nicht befreien.
Ich liege wach und versuche mich zu erinnern,
wie sich dein Körper neben meinem angefühlt hat.
Wenn es zu schwer wird, mit der Stille umzugehen
und die Nacht zu lang wird.

Und so sehe ich dich
im Schnee am Weihnachtsmorgen.
Liebe und Glück umgeben dich,
als du deine Arme zum Himmel wirfst.
Ich behalte diesen Moment ganz fest bei mir.

Oh wie sehr vermisse ich dich jetzt
mein Liebling.
Frohe Weihnachten, frohe Weihnachten,
frohe Weihnachten, mein Liebling.

Fühl wie die Freude die Luft erfüllt
und ich tagträume und hinaufstarre
zu den Bäumen und ich sehe
deinen Stern dort oben.

Und so sehe ich dich
im Schnee des Weihnachtsmorgen.
Liebe und Glück umgeben dich,
als du deine Arme zum Himmel wirfst.
Ich behalte diesen Moment ganz fest bei mir.

© Sarah McLachlan

Schöne Weihnachten mein Kind, wo immer du auch jetzt bist. Wir lieben und vermissen dich.


Text von Ursel am 24 Dec 2013 gepostet
Mein Herz weiß längst, wo es Dich suchen soll

Mein Herz weiß längst, wo es Dich suchen soll,
es weiß geborgen Dich im lichten Land.
Mein Aug' nur, unbelehrbar, sehnsuchtsvoll,
sieht immer noch Dein irdisches Gewand,
geliebtes Bild im leer gewordenen Raum.

Doch Nächte kommen, wo Du nah mir bist
und manchmal hebst Du mich zu Dir im Traum
und sagst mir, dass mein Schmerz der Schleier ist,
der Dich verhüllt.

Und ich gelobe Dir, was mir am anderen Tag
so schwer erscheint:
In Glanz und Glück zu gehen, Du dort, ich hier.
In Gottes großem Licht sind wir vereint.

© Hella Zahrada



Text von Ursel am 18 Dec 2013 gepostet
Zum 1. Advent

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus.
Den weißen Wegen streckt sie Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wäscht entgegen
der einen Nacht der Heiligkeit.

© Rainer Maria Rilke





Text von Ursel am 01 Dec 2013 gepostet
Ewigkeitssonntag

  

Die Trauerwelle


Wenn die Trauerwelle kommt
und sich an meiner Seele bricht,
dann lade ich sie ein zu mir.

Und wenn jede Zelle dann
in mir gesättigt ist von ihr,
dann fließt sie wieder heraus aus mir.

Und ich fange sie auf
in einer großen Schale
in die ich Seerosen setze.

© Karin Weber

Auch nach neun Jahren und fünf Monaten habe ich die Trauerwelle immer wieder zu Gast. Dann zeigt sie mir, dass meine Sehnsucht und meine Trauer um meinen verstorbenen Sohn immer noch sehr präsent ist.

Was bleibt ist die Liebe - ewiglich



Text von Ursel am 24 Nov 2013 gepostet
Neun Jahre ohne und doch mit dir ...

So wie du warst, bleibst du hier.
So wie du warst, bist du immer bei mir.
So wie du warst, erzählt die Zeit.
So wie du warst, bleibt soviel von dir hier.

© Unheilig, aus "Lichter der Stadt"

Lieber Michi, so wie du warst, bleibst du in unserer Erinnerung, auch nach neun Jahren bist du immer bei uns.



Text von Ursel am 28 Jun 2013 gepostet
35. Geburtstag

Du bist uns Licht

Du bist uns Licht
solange wir das Dunkel
nicht überwunden haben.

Du bist uns Licht
solange die Tage
Trauer tragen.

Du bist uns Licht
solange dein Herz
in unserem schlägt.

Du bist uns Licht
solange deine Seele
ein Stern ist.

Du b
ist uns Licht
solange der Himmel nichts
als die ewige Liebe verspricht.

(
Ute Leser)

Lieber Michi, zu deinem 35. Geburtstag wünschen wir die alles Liebe. Du wirst sehnsüchtig vermisst von uns allen und ich kann mir dich überhaupt nicht vorstellen mit 35 Jahren. Für mich wirst du immer 26 Jahre alt bleiben.

Text von Ursel am 21 May 2013 gepostet
Niemals geht man so ganz

Wenn man Abschied nimmt
geht nach unbestimmt
mit dem Wind die Blätter weh'n.
Singt man ein Abschiedslied
das sich um Fernweh dreht,
um Horizonte Salz und Teer.

Wer seine Sachen packt
sucht wo er hin gehört
hat wie ein Zugvogel nicht nur ein Zuhause.
Man lässt vieles hier
Freund ich danke dir
für den letzten Kuß, den letzten Gruß.

Ich will weiter geh'n
keine Träne seh'n
so ein Abschied ist lang noch kein Tod.

Niemals geht man so ganz
irgendwas von mir bleibt hier
es hat seinen Platz immer bei dir.

Wenn es auch noch so schmerzt
stutz die Flügel nicht
dem der in der Kälte keine Zukunft sieht.

Mach einem Vagabund doch das Herz nicht wund
flieg ein Stück mit auf seinem Weg.
Doch dann lass' mich los,
sieh, die Welt ist groß,
ohne Freiheit bin ich fast schon wie tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier ...

Ich verspreche hier,
bin zurück bei dir, wenn der Wind
von Süden weht.

Ich sag nicht "Lebwohl",
das
Wort, das klingt wie Hohn,
völlig hohl. Mach es gut.

Sieh ich weine auch.
Tr
änen sind wie Rauch,
sie vergeh'n,
di
eser Käfig macht mich tot.

Niemals geht man so ganz,
irgendwas von mir bleibt hier ...

Nie verlässt man sich ganz,
irgendwas von dir geht mit,
es hat seinen Platz neben mir.

© Song von Trude Herr

Text von Ursel am 19 Apr 2013 gepostet
Ostern 2013

Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh sie dort dem Toten singen,
die Lerchen jubeln: Wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
das Grün aus allen Gräbern bricht,
die Ströme heil durch Land sich strecken,
der Wald ernst wie in Träumen spricht,
und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
soweit ins Land man schauen mag,
es ist ein tiefes Frühlingsschauern
als wie ein Auferstehungstag.


© Josef von Eichendorff, 1788 - 1857



Text von Ursel am 31 Mar 2013 gepostet
Ich bin mir meiner Seele

Ich bin mir meiner Seele
in deiner nur bewußt,
mein Herz kann nimmer ruhen
als nur an deiner Brust!
Mein Herz kann nimmer schlagen,
als nur für dich allein.
Ich bin so ganz dein eigen,
so ganz auf immer dein.

© Theodor Storm



Text von Ursel am 26 Mar 2013 gepostet
Sag, ...

Sag, was soll der Himmel ohne Sterne?
Wie kann der Mensch sein ohne Wärme?
Sag, was soll der Weinstock ohne Rebe?
Sag, was soll der Mensch sein ohne Leben?
Sag, was soll die Zukunft ohne Ahnung?
Wie kann der Mensch sein ohne Hoffnung?
Sag, was bin ich ohne dich?

(Aus dem Internet

© Nadine Abraham)

Text von Ursel am 02 Feb 2013 gepostet
Tröstende Worte

Ich bin die Sonne, die dir ins Gesicht scheint.
Ich bin der Regen, der dir ins Gesicht weint.
Wo auch immer du bist, da werde ich sein.
Ganz gleich was passiert, du bist nicht allein.

Ich komme zu dir als schöner Traum in der Nacht.
Bin dein Engel, der stets über dich wacht.
Sei nicht traurig, wenn ich jetzt für immer träume.
Höre mein Flüstern im Rascheln der Bäume.

Ich schicke dir Regenbogenfarben in dein Herz.
Puste dir als Wind über deinen Schmerz.
Küsse und streichle dir sanft über dein Gesicht
und scheine dir manchmal im Dunklen als Licht.

Dein Lachen wird als Echo in mir klingen.
Bei jedem Lied werde ich leise mitsingen.
Nein, ich bin nicht tot, ich bin noch hier,
tief in deinem Herzen - ich bin bei dir.

© Sylvie Grohne



Text von Ursel am 11 Sep 2012 gepostet
Die Liebe bleibt

Wenn ich bei Dir bin - bin ich bei mir;
Wenn ich von Dir geh - bleibe ich hier;
Denk ich an Dich - Dann bist Du in mir;
Du bist in mir

Ich bin der Regen - auf deinem Gesicht;

In deinen Augen - bin ich das Licht;
Für alle Zeit - denn wenn alles geht;
die Liebe bleibt

Die Liebe bleibt - wenn alles geht;

Weil sie das Leben - überlebt;
Denn sie ist älter - als die Zeit;
Wenn alles geht - die Liebe bleibt

Du atmest ein - ich atme aus;

Du bist meine Burg - ich bin dein Zuhaus;
Für alle Zeit - wenn alles geht;
Die Liebe bleibt

Die Liebe bleibt - wenn alles geht;

Weil sie das Leben - überlebt;
Denn sie ist älter - als die Zeit;
Wenn alles geht- die Liebe bleibt!

Sie nimmt uns auf die Reise;

durch die Unendlichkeit;
Wir kommen und wir gehen;
doch die Liebe bleibt

Die Liebe bleibt - wenn alles geht;

Weil sie das Leben - überlebt;
Denn sie ist älter - als die Zeit;
Wenn alles geht (wenn alles geht)- die Liebe bleibt!

© Peter Maffay: Die Liebe bleibt 2008


Text von Ursel am 10 Sep 2012 gepostet
Die Brücke der Liebe

Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten.
Und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe -
das einzig Bleibende, der einzige Sinn.

© Thornton Wilde

Text von Ursel am 30 Aug 2012 gepostet
Die Brücke der Trauer

Lange stand ich vor der schmalen Holzbrücke,
die sich mit ihrem sanften Bogen spiegelte.
Es war eine Brücke zum Hin- und Hergehen,
des Gehens wegen und der Spiegelungen.
Hinüber, dorthin, wo man mit ihm war,
die Zeit des gemeinsamen Lebens.
Und dieses Hin- und Hergehen ist wichtig.
Denn da ist etwas abgerissen.
Die Erinnerung fügt es zusammen, immer wieder.
Da ist etwas verloren gegangen.
Die Erinnerung sucht es auf und findet es.
Da ist etwas von einem selbst weggegangen.
Man braucht es. Man geht ihm nach.
Man muß es wieder gewinnen, wenn man leben will.
Man muß das Land der Vergangenheit erwandern,
hin und her, bis der Gang über die Brücke
auf einen neuen Weg führt.

© Jörg Zink


Text von Ursel am 06 Aug 2012 gepostet
Einander ganz nah ...

Einander ganz nah

Unser Weg miteinander geht weiter,
ich lasse dich nicht allein.
Alles was ich habe an Liebe und Hoffnung,
gebe ich dir mit als Mantel und Zelt
auf deine große Reise.

Mach dir keine Sorgen:
Du und ich,
wir finden unseren Weg -
jeder auf seiner Seite
der unsichtbaren Wand
und dennoch
einander ganz nah.

© Ingrid Koller


Text von Ursel am 03 Aug 2012 gepostet
Leben und Tod

Das Leben kann als ein Traum
angesehen werden
und der Tod als Erwachen.

© Arthur Schopenhauer

Text von Ursel am 04 Jul 2012 gepostet
Schlussstück


Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten
im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

Rainer Maria Rilke

Text von Jens am 28 Jun 2012 gepostet
Acht Jahre ohne und doch mit Michi


am 28.6.2004, weil du gegangen bist,
bevor du dich verabschieden konntest,
dabei wollte ich dir noch so viel sagen.

Ohne dich ist das Leben oft schwer,
ich fühle mich wie amputiert,
ein Teil von mir ist nicht mehr da,
es ist einfach weg.

Leben ohne dich,
ist wie ein Fluss ohne Wasser,
wie das Meer ohne Wellen,
wie der Strand ohne Sand,
wie der Himmel ohne Sonne,
Mond und Sterne.

Nun lebe ich schon acht Jahre ohne dich
und frage mich, wo ist die Zeit geblieben?
Es war doch erst gestern, als ich die Nachricht bekam,
dass du gestorben bist und ich dachte,
ich überleb‘ es nicht.

Ich lebe immer noch ohne dich und
meist gelingt mir dieses Leben ohne dich
ganz gut, denn du bist immer dabei,
in meinem neuen Leben ohne dich.

Einst waren wir sechs, nun sind wir noch fünf
und dein Platz bleibt für immer leer,
denn wir leben seit acht Jahren ohne dich.

Ich lebe ohne dich, doch meine
Liebe zu dir lebt ewiglich ...

© Ursula Raden im Juni 2012


Text von Ursel am 28 Jun 2012 gepostet
Aus: Der kleine Prinz

Der Tod ordnet die Welt neu.
Scheinbar hat sich nichts verändert,
und doch ist alles anders geworden.

(Antoine de Saint Exupéry)

Text von Jens am 23 May 2012 gepostet
Im Traum

Heut hab ich dich
im Traum gesehen.
Du tratest durch
die Tür, die altvertraute
und warst so still und jünger als vordem.
Ein Lächeln kam
von dir zu mir,
doch leise wehrend
hieltest du die Hand.
Und als ich sehnend
dir entgegen wollte,
wichst du zurück,
das Lächeln, das verschwand
und Dunkelheit umhüllte
das Bild
das Traumbild
das verblich.
Ein weher Schmerz
blieb mir zurück
und stieß mich
in den grellen Tag.

Rainer Maria Rilke

Text von Ursel am 21 May 2012 gepostet
Ostern 2012

Ostern

Vom Münster Trauerglocken klingen.
Vom Tal ein Jauchzen schallt herauf.
Zur Ruh sie dort dem Toten singen,
die Lerchen jubeln: Wache auf!
Mit Erde sie ihn still bedecken,
das grün aus allen Gräbern bricht,
die Ströme hell durch Land sich strecken,
der Wald ernst wie in Träumen spricht
und bei den Klängen, Jauchzen, Trauern,
soweit ins Land man schauen mag.
Es ist ein tiefes Frühlingsschauern
als wie ein Auferstehungstag.

© Joseph von Eichendorff, 1788-1857



Text von Ursel am 07 Apr 2012 gepostet
Frühling

Trauriger Frühling

Mir ist’s im Kopf so wüste,
die Zeit wird mir so lang,
wie auch der Lenz mich grüßte
mit Glanz und frischem Klang,
das Herz bleibt mir so wüste,
mir ist so sterbensbang.

Viel Vöglein lockend sangen
im blühenden Revier,
ich hatt mir eins gefangen,
jetzt ist es weit von mir,
viel Vöglein draußen sangen,
ach, hätt ich meins nur hier!

© Joseph von Eichendorff

Text von Ursel am 19 Mar 2012 gepostet
Jahrtausende lang

Ich würde Jahrtausende lang
die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.

© Friedrich Hölderlin

Text von Ursel am 11 Mar 2012 gepostet
Wenn wir sterben

Wenn wir aus dieser Welt durch Sterben uns begeben,
so lassen wir den Ort, wir lassen nicht das Leben.

(Nikolaus Lenau)

Text von Jens am 10 Mar 2012 gepostet
Ich schenke dir ein Wort

Ich schenke dir ein Wort.
Vielleicht machst du dir
gar nichts daraus
und merkst nicht,
wie's langsam verdorrt.
Sein Auftritt bleibt ohne Applaus.
Wenn nicht, hab ich Glück
mit dem Wort
und es lebt in dir fort,
oder löst vielleicht
irgendwas in dir aus,
eine Erinnerung oder dergleichen.
Dann halte es zurück,
um ihm ein bisschen zu lauschen.
Unglaubliches lässt sich erreichen
beim Wortetauschen.

©Elli Michler



Text von Ursel am 15 Jan 2012 gepostet
Abschied

Und sollt ich gehen,
solange Du noch hier,
so wisse, dass ich weiterlebe,
nur tanz' ich dann zu einer anderen Weise
hinter einem Schleier, der mich Dir verbirgt.
Sehen wirst Du mich nicht,
jedoch hab nur Vertrauen.
Ich warte auf die Zeit,
da wir gemeinsam
neue Höh'n erklimmen,
- einer des anderen wahrhaftig.
Bis dorthin leere Du den Becher Deines Lebens
bis zur Neige und wenn Du mich brauchst,
laß nur Dein Herz mich leise rufen,
...
ich werde da sein.

©Regina Öhnhausen


Text von Ursel am 31 Dec 2011 gepostet
Weihnachten bei Michi



Wenn tief im Tal erloschen sind
am Weihnachtsbaum die Kerzen
und noch im Traum so manches Kind
die Freude pocht im Herzen:
Dann tönt voll Ernst, dann tönt voll Macht
vom Berg die Glocke droben,
um in der stillen, heiligen Nacht
den Herrn, den Herrn zu loben.
Sie braust ihr Lied so voll, so tief
auf hoher Friedensstätte,
wo schon so lange schlief
manch' Herz im Hügelbette;
sie braust ihr Lied den Toten dort
in weiter, weiter Runde:
"Auch oben an dem stillen Ort
ist's Weihnacht", tönt die Kunde.
Ach Weihnacht, Weihnacht! -
Wer ein Kind, ein liebes, dort begraben,
trug Tannenäste, treu gesinnt,
hin als Erinnerungsgaben.
Er legte sie bei Tage sacht
aufs Bett ihm als Geschenke,
zu zeigen, dass er sein gedacht
und seiner fort gedenke.
Und wessen Vater droben ruht,
gedeckt von Schnee und Eise
und wer die Gattin, lieb und gut
vermisst in seinem Kreise:
Ihn ruft der Glocke Weiheklang
ins Reich der Stillen oben;
er fühlt auch seiner Liebe Drang
in ihrem Klang verwoben.

(Michael Albert)

Text von Ursel am 24 Dec 2011 gepostet
Du bist nicht tot

Du bist nicht tot, Du wechselst nur die Räume.
Du lebst in uns und gehst durch unsre Träume.

(Michelangelo)

Text von Jens am 11 Dec 2011 gepostet
Auf den Flügeln der Erinnerung

Auf den Flügeln der Erinnerung
fliege ich in meine Vergangenheit.
An den schönsten Plätzen
bleibe ich ein Weilchen.
Bei den nicht-so-schönen
fliege ich vorbei.
Ich versuch es wenigstens.

(Monika Peter)

Es gelingt mir immer mehr, an den schönen Plätzen meiner Vergangenheit zu verweilen, ab und zu kommt auch ein nicht so schönes ...


Text von Ursel am 04 Dec 2011 gepostet
Verse zum Advent

Noch ist der Herbst nicht ganz enflohn.
Aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige
und das Jahr geht auf die Neige
und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen
und wir sehen schon den Stern.

(Theodor Fontane)

Gerade kommen wir vom Friedhof. Wir haben deine Ruhestätte mit Tannenzweigen geschmückt, in ihnen bist du geborgen und geschützt.


Text von Ursel am 27 Nov 2011 gepostet
Wie deine Welt auch sein mag ...

Wie deine Welt auch sein mag,
voll Wärme und voll Licht,
macht sie der Glaube mir zur Wahrheit.
Was endlos ist, das stirbt auch nicht.

(Verfasser mir nicht bekannt)


Text von Ursel am 10 Nov 2011 gepostet
Wenn Engel einsam sind

Wenn Engel einsam sind
in ihren Kreisen,
dann gehen sie von Zeit 
zu Zeit auf Reisen.

Sie suchen auf der ganzen Welt
nach ihresgleichen,
nach Engeln, die in Menschgestalt
durchs Leben schleichen.

Sie nehmen diese mit
zu sich nach Haus -
für uns sieht dies Verschwinden
dann wie Sterben aus.


(Renate Eggert-Schwarten)

Text von Jens am 29 Oct 2011 gepostet
Nicht alle Schmerzen sind heilbar

Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein.

Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr.

(Ricarda Huch)

Text von Jens am 22 Oct 2011 gepostet
Erinnerungen

Erinnerungen an die Menschen
die wir lieben, sind das Kostbarste
was uns von ihnen geblieben ist.
Erinnerungen sind in der Nacht
das warme Licht, sind die Brücke
zum Jenseits, die niemals zerbricht
auf dem Weg zu dir, in die unendlichen Weiten
hinter der Regenbogenbrücke,
im Wolken- und Sternenhimmel.


Text von Ursel am 17 Oct 2011 gepostet
28. Juni

Die Wissenschaft hat festgestellt, dass nichts spurlos verschwinden kann.
Die Natur kennt keine Vernichtung, nur Verwandlung.
Alles, was Wissenschaft mich lehrte und lehrt, stärkt meinen Glauben
an ein Fortdauern unserer geistigen Existenz über den Tod hinaus.

(Wernher von Braun)

Text von Jens am 28 Jun 2011 gepostet
† 28.06.2004



Lieber Michi,

vor sieben Jahren hast
du dich auf die Reise
ohne Wiederkehr gemacht.
Einfach so - ohne ein Wort.
Ich dachte, wir hätten noch
lange Zeit und wollte dir
noch noch soviel sagen.

Ich kann es noch
immer nicht fassen,
bin deshalb manchmal
wie erstarrt, will dort
sein, wo auch du bist.

Noch ist meine Lebensuhr
nicht abgelaufen,
deshalb muss ich noch
ein Weilchen warten,
bis ich zu dir reisen
kann, an diesen schönen
und friedlichen Ort.

Deine Mama

© Ursula Raden, Juni 2011

Text von Ursel am 28 Jun 2011 gepostet
21. Mai 2011 - 33. Geburtstag

33 Jahre wirst du heute,
trotzdem wirst du für mich
immer 26 Jahre alt bleiben.

Mein 26-jähriger Sohn,
noch nicht ganz ausgereift,
sondern noch lausbubenhaft,
aber viele Pläne im Kopf,
wie dein weiteres Leben aussehen soll.
Wärst du jetzt schon verheiratet,
hättest gar schon Kinder?

Viele Frage, auf die ich keine Antworten
bekommen werde und das tut weh.
Oft denke ich noch,
du bist nur auf eine Reise gegangen
und kommst bald wieder.

Du bist nur auf der anderen Seite des Erdballs
und ich kann dich deshalb nicht sehen.
Oder ich denke, du hast im Moment keine Zeit
und kannst dich deshalb nicht melden,
wirst es aber bald machen.

Michi, du fehlst mir so sehr.
Ich würde so gerne deine Stimme einmal wieder hören,
dich in den Arm nehmen,
dich spüren, dich einfach bei mir haben.

Manchmal ist meine Sehnsucht so groß,
dass ich nicht weiß wohin damit.
Ich bin mir sicher, nein ich weiß es,
dass es auch allen anderen in unserer Familie so geht.

Und so bleibt mir heute nur wieder der Gang auf den Friedhof,
dort kann ich dir nur Blumen hinstellen und Kerzen anzünden.
33 Kerzen werden es diesmal sein. 

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag mein Kind.

Deine Mama

© Ursula Raden, Mai 2011

Text von Ursel am 21 May 2011 gepostet
Wundertüte

Wundertüte

Ich schenke dir eine Wundertüte.
Dass du mich auslachen würdest;
war mir ja klar.
Doch ich hing eben wieder -
du meine Güte! -
an dem, was mein Kindertraum war.

Könnt ich doch einmal so klug
wie die anderen sein!
Die lassen sich niemals
auf so etwas ein
und pfeifen auf diesen ganzen Plunder.
Nur ich - ich glaube immer wieder
an Wunder!

(Elli Michler)



Text von Ursel am 28 Apr 2011 gepostet
Egal wo ich bin ...

Egal wo ich bin. egal wo ich war,
ich sah dein Gesicht, es war immer da.
Nun bist du gegangen, auf ewig fort,
- an einen schöneren, seligen Ort.
Hörst mich da, wenn meine Seele nach dir weint,
wenn sie schmerzt und aus ganzer Kraft schreit?
Siehst du mein Herz wie es beginnt zu zerbrechen,
wie es dich vermisst und dein heiteres Lächeln?
Doch ich muss hier verbleiben
und hoffe du wartest auf mich,
denn wir werden uns bald sehen,
- dies ist ein Versprechen an dich.

(Verf. mir unbekannt)

 

Text von Ursel am 29 Dec 2010 gepostet
Ich finde mich in dir

Ich trage deine Gedanken in mir
und wiege sie sanft wie ein Kind.
Daraus wächst und entwickelt sich ein Wir,
das uns traumhaft und selig umspinnt.

Mit deinen Augen betrachte ich staunend das Meer,
mit deinen Ohren lausch ich dem Wind.
Und mit all meinen Sinnen spür ich so sehr,
dass ich ohne dich taub bin und blind.

Ich taste mich mit deinen Händen zum Licht.
Mit deinen Füßen gelingt es mir, Wege zu wagen.
Und im Spiegel erkenne ich, dass mein Gesicht
und das deine gemeinsame Züge tragen.

(Elli Michler)

Zum ersten Mal seit sechs Jahren konnte ich dich am Heilig Abend an deinem Grab besuchen und dir ein Licht anzünden.

 

Text von Ursel am 24 Dec 2010 gepostet
Gedenken

Der Mensch, den wir lieben, ist nicht mehr da wo er war,
aber überall wo wir sind und seiner gedenken.

(Markus Aurelius Augustinus)


Text von Jens am 11 Dec 2010 gepostet
Du bist nicht mehr da

Seit Du diesen Ort verlassen hast,
bist du da,
denn wenn ich ganz leise,
auf Zehenspitzen,
mein Herz besuche,
dann finde ich,
welch Zauber,
mein Licht in mir und nebendran auch Deines.

(Pablo Neruda)

 

Text von Ursel am 08 Dec 2010 gepostet
Trost

Trost

Wer sagt, die Zeit heilt alle Wunden,
der hat es nie gesehen,
der hat's noch nicht empfunden
wenn Kinder von uns gehn.

Wer sagt, es geht doch weiter,
das Leben und die Welt,
der kennt nicht diese Schwere,
die mich so oft befällt.

Wer sagt, ich kann's verstehn,
er fehlt dir halt so sehr,
und kennt die Schmerzen nicht,
sagt besser nichts mehr.

Wie will er denn verstehn,
steckt nicht in meiner Haut,
kennt nicht den Strick um meinen Hals,
der mir den Atem raubt.

Ich weiß, sie wollen helfen,
mit Worten - gut gemeint -
doch ist das keine Hilfe,
wenn man nicht mit mir fühlt.

Und andere schweigen einfach,
weil sie so hilflos sind,
sie wolln mich nicht verletzen,
doch töten sie so mein Kind.

Ich will nicht euer Mitleid,
das so kein Trost mir ist.
Was ich brauche ist ein Herz,
das nie mein Kind vergisst.

Ja, Trost, das wär so einfach
die Nähe die entsteht,
bei dem Versuch zu trösten,
wenn man den Weg gemeinsam geht.

(Regina Tuschl) 

 

Text von Ursel am 28 Oct 2010 gepostet
Geh bis an deiner Sehnsucht Rand

Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:

Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
gib mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand,
dass ihre Schatten, ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.

Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.

Gib mir die Hand.

(Rainer Maria Rilke, Stundenbuch)

 

Text von Ursel am 09 Oct 2010 gepostet
Sehnsucht

Ihr sollt nicht um mich weinen,
ich habe ja gelebt.
Der Kreis hat sich geschlossen
der zur Vollendung strebt.
Glaubt nicht, wenn ich gestorben,
dass wir uns ferne sind.
Es grüßt euch meine Seele
als Hauch im Sommerwind.
Und legt der Hauch des Tages
am Abend sich zur Ruh‘,
send‘ ich als Stern vom Himmel
euch meine Grüße zu.

(Hans Kreiner)

 

Text von Ursel am 31 Jul 2010 gepostet
Sechs Jahre ohne und doch mit ...

Die Bande der Liebe werden durch
den Tod nicht durchschnitten.

(Thomas Mann)

Text von Ursel am 28 Jun 2010 gepostet
Michi wird 32 Jahre alt

Der Lebensbogen

 

Wer bestimmt den Bogen des Lebens,
der sich über uns spannt?
Mal ist er weit und groß und
zeigt in die Zukunft,
mal ist er kurz und bricht
mitten im Leben.

 

Wer bestimmt den Bogen des Lebens,
dessen Farben so bunt und vielfältig sind,
wie die Erfahrungen, die wir machen.
Aus denen wir lernen, die uns prägen und
uns zu dem Menschen machen, der wir sind.

 

Wer bestimmt den Bogen des Lebens,
der uns nach vorne zieht,
das Leben leben lässt,
mit allem, was es ausmacht,
so schön und schwer wiegt die Lebenslast?

 

Wer bestimmt den Bogen des Lebens,
der für mein Kind so kurz war,
und für mich so lang scheint?

Gefüllt worden ist er und wird er von uns beiden
mit Lebensfreude.

 

Wer bestimmt den Bogen des Lebens,
der gefüllt ist mit
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,
der uns hinübergleiten lässt
in die andere Welt am Lebensende?

 

© C. Junack 2009

 

Heute vor sechs Jahren habe ich dir zum letzten Mal zu deinem Geburtstag gratuliert. Seit fünf Jahren kann ich das nicht mehr, weil du einfach gegangen bist ohne ein Wort ...

 

 

Text von Ursel am 21 May 2010 gepostet
Nur wer die Sehnsucht kennt ...

Nur wer die Sehnsucht kennt

Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
nach jener Seite.
Ach! Der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide
Nur wer die Sehnsucht kennt
Weiß was ich leide!

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

 

Text von Ursel am 29 Mar 2010 gepostet
5 Jahre und 7 Monate

Jeden Tag und jede Nacht, bin ich an deiner Seite.
Unsichtbar und lautlos folge ich dir, begleite dich.
Ich lache für dich, wenn du still weinst in dich hinein.
Gebe dir Größe, fühlst du dich einmal wieder zu klein.

Sehe zu, wie du auch durch die Zeit des Lebens gehst.
Manche Dinge noch nicht so ganz verstehst.
Auf deine Fragen die du stellst, gebe ich dir eine Antwort.
In deinen Schoss ich die den Sinn des Lebens lege.

Tropfe auf deine Lippen den süßen Saft des Lebens,
wenn du dich nach ihm sehnst, manchmal vergebens,
streichle ich dich in den Schlaf, hast du im Dunkel Angst.
Habe immer noch zu geben, wenn du nach mehr verlangst.

Wenn du dich von mir entfernst, bin ich dir nah.
Auch wenn du mich nicht brauchst, bin ich für dich da.
Suchst du Nähe, halte ich dich schützend in meinem Arm.
Umhüllt dich frierend die Kälte, hauche ich dich wieder warm.

Eine starke "Liebe" ist es, die uns ein Leben lang verbindet.
Auch wenn dein Herz einmal ein anderes findet, welches dich
beschützt, aus tiefstem Herzen innig liebt.
Dir alles was du wünscht, ohne zu fragen, freiwillig gibt.


Liebe dich bis an die Zeit, die unsere Wege auf ewig trennt.
Wenn der Tod sich zeigt und und meinen Namen nennt.
Doch auch auch dann werde ich dich lieben, schau auf dich
herab.

Als Engel, der einen Engel auf Erden hat ....

(Autor unbekannt)


Text von Ursel am 31 Jan 2010 gepostet
Liebe

Liebe gibt nichts, als sich selber
und nimmt nichts,
als aus sich Selbst heraus.

Liebe besitzt nicht
und lässt sich nicht besitzen,
denn Liebe genügt der Liebe.

(Khalil Gibran)

 

Text von Ursel am 28 Dec 2009 gepostet
1. Advent 2009

Wir bleiben uns nah,
auch wenn wir Abschied nehmen müssen.
Denn das, was uns verbindet,
wird stärker sein als das,
was uns jetzt trennt.
Und unsere Liebe wird alles bewahren,
was wir füreinander gewesen sind.

(Irmgard Erath)

 

Text von Ursel am 29 Nov 2009 gepostet
In dem nur die Liebe zählt

Sterben,
Augenblick,
in dem Himmel und Erde,
Diesseits und Jenseits,
sichtbare und unsichtbare Welt
sich berühren ...

Augenblick,
in dem Dunkelheit und Licht,
Ende und Neubeginn,
Zeit und Ewigkeit
sich still begegnen ...

Augenblick,
in dem nur noch die Liebe zählt.

(Irmgard Erath)

 

Text von Ursel am 28 Oct 2009 gepostet
Hoffnung

Hast du Angst vor dem Tod?
fragt der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortet sie: "Aber nein,
ich habe doch gelebt. Ich habe
geblüht und meine Kräfte eingesetzt
so viel ich konnte. Und Liebe, tausend-
mal verschenkt, kehrt immer wieder 
zurück zu dem, der sie gegeben.
So will ich warten auf das neue Leben
und ohne Angst und Verzagen verblühen".

Aus: "Der kleine Prinz"
von Antoine de Saint Exupéry

 

Text von Ursel am 28 Sep 2009 gepostet
Wenn ich an dich denke

 

 

Wenn ich an dich denke,
bin ich oft traurig
und voller Sehnsucht.

Wenn ich an dich denke
bin ich voller Dankbarkeit,
dass ich dich haben durfte.

Wenn ich an dich denke,
sehe ich Schmetterlinge
und Sonnenblumen.

Wenn ich an dich denke,
hoffe ich, dass es dir gut geht.

Wenn ich an dich denke,
freue ich mich auf ein Wiedersehen.

© Ursula Raden, August 2009

 

 

Text von Ursel am 31 Aug 2009 gepostet
Fünf Jahre und einen Monat leben ohne dich

Engellieder

Ich ließ meinen Engel lange nicht los
und er verarmte in meinen Armen
und wurde klein und ich wurde groß
und auf einmal war ich das Erbarmen
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seinen Himmel gegeben -
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben
und wir haben langsam einander erkannt ...

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten -
denn er muß meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

Hat auch mein Engel keine Pflicht mehr,
seit ihn mein strenger Tag vertrieb,
oft senkt er sehnend sein Gesicht her
und hat die Himmel nicht mehr lieb.

Er möchte wieder aus armen Tagen
über die Wälder rauschender Regen
meine blasen Gebete tragen
in die Heimat der Cherubim.

Dorthin trug er mein frühes Weinen
und Gedanken und meine kleinen
Leiden wuchsen dort zu Hainen,
welche flüstern über ihm ...

Wenn ich einmal im Lebensland,
im Gelärme von Markt und Messe -
meine Kindheit erblühte Blässe:
meinen ernsten Engel vergesse -
seine Güte und sein Gewand,
die betenden Hände, die segende Hand -
in meinen heimlichsten Träumen behalten
werde ich immer das Flügelfalten
das wie eine weiße Zypresse
hinter ihm stand ...

Seine Hände blieben wie blinde
Vögel, die, um die Sonne betrogen,
wenn andere über die Wogen
zu den währenden Lenzen zogen,
in der leeren, entlaubten Linde
wehren müssen dem Winterwinde.

Auf seinen Wangen war die Scham
der Bräute, die über der Seele Schrecken
dunkle Purpurdecken
breiten dem Bräutigam.

Und in den Augen lag
Glanz von dem ersten Tage -
aber weit über allem war
ragend das tragende Flügelpaar ...

Um die vielen Madonnen sind
viele ewige Engelknaben,
die Verheißung und Heimat haben
in dem Garten, wo Gott beginnt.
Und sie ragen alle nach Rang
und sie tragen die goldenen Geigen
und die Schönsten dürfen nie schweigen:
ihre Seelen sind aus Gesang.
Immer wieder müssen sie
klingen alle die dunklen Chorale,
die sie klagen vieltausend Male;
Gott stieg nieder aus seinem Strahle
und du warst die schöne Schale
Seiner Sehnungsucht, Madonna Marie.

Aber oft in der Dämmerung
wird die Mutter müder und müder -
und dann flüstern die Engelbrüder
und sie jubeln sie wieder jung.
Und sie winken mit den weißen
Flügeln festlich im Hallenhofe
und sie heben aus den heißen
Herzen höher die Strophe:
Alle, die in Schönheit gehn,
werden in Schönheit auferstehn.

(Rainer Maria Rilke - 1875-1926)

 

Text von Ursel am 28 Jul 2009 gepostet
28.6.

Es nimmt der Augenblick,
was Jahre geben.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Text von Jens am 28 Jun 2009 gepostet
5 Jahre ohne Dich

Und manchmal, während wir so schmerzhaft reifen,
daß wir an diesem beinah sterben,
dann formt sich aus allem, was wir nicht begreifen,
ein Angesicht - und sieht uns strahlend an.

(Rainer Maria Rilke)

 

Text von Ursel am 28 Jun 2009 gepostet
Gefühle

Da tat es mir wohl, vor dir zu weinen,

um sie und für sie, um mich und für mich.

Ich ließ den Tränen, die ich zurückgehalten, freien Lauf.

Mochten sie fließen, so viel sie wollten.

Ich bettete mein Herz hinein und fand Ruhe.

Aurelius Augustinus

 

Text von Ursel am 28 May 2009 gepostet
31. Geburtstag

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen,
jemanden gehen zu lassen, wissen,
wenn es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, daß unsere Gefühle
dem im Weg stehen, was am Ende
wahrscheinlich besser ist für die,
die wir lieben.

Aus: "Der träumende Delphin" von Sergio Bambaren

Text von Jens am 21 May 2009 gepostet
Von der Raupe zum Schmetterling

                  

Wenn die Raupen wüßten,
was einmal sein wird
wenn sie erst Schmetterlinge sind,
sie würden anders leben:
froher, zuversichtlicher und
hoffnungsvoller. Der Tod ist
nicht das Letzte. Der Schmetterling
ist das Symbol der Auferstehung.
Das Leben endet nicht,
es wird verändert.
Der Schmetterling erinnert uns daran,
daß wir auf dieser Welt nicht
ganz zu Hause sind.

(Heinrich Böll, 1917-1985)

Text von Ursel am 28 Apr 2009 gepostet
Zu Ostern

Der Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!

(Johann Wolfang von Goethe, Faust I)


 

Text von Ursel am 10 Apr 2009 gepostet
Ich denke an dich

Wenn Wolken sich am Himmel drängen
Wenn Früchte an den Bäumen hängen
Wenn Blumen wiegen sich im Wind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn das Mondlicht hell erstrahlt
Wenn Sternenglanz am Himmel malt
Wenn Sonne durch den Nebel find'
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn Vogelstimmen hell erschallen
Wenn im Herbst die Blätter fallen
Wenn die Tage kürzer sind
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Meereswellen rauschen
Wenn sich im Sturm die Segel bauschen
Wenn abends Seemannsgarn man spinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...

Wenn die Sehnsucht nach mir greift
Wenn Trauer meine Seele streift
Wenn eine bittere Träne rinnt
Denke ich an Dich, mein Kind...

(Ralf Korrek)

 



Text von Ursel am 05 Apr 2009 gepostet
Zeit zum Leben

Ich wünsche dir Zeit

Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben;
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du was draus machen.

Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Ich wünsche dir Zeit - nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrig bleiben,
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.

Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und die Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir: Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!

Aus: Elli Michler; Dir zugedacht, Wunschgedichte,
Don Bosco Verlag, München, 19. Aufl. 2004
www.ellimichler.de




 

 

Text von Ursel am 15 Mar 2009 gepostet
Die Heimkehr von Heinrich Heine

Herz, mein Herz, sei nicht beklommen,
und ertrage dein Geschick,
neuer Frühling gibt zurück,
was der Winter Dir genommen.

Und wie viel ist dir geblieben!
Und wie schön ist noch die Welt!
Und, mein Herz, was dir gefällt,
alles, alles darfst du lieben!
 

Text von Ursel am 15 Mar 2009 gepostet
Ozean meiner Gedanken

Ozean meiner Gedanken
Sturmgepeitscht jeden Tag
Nicht eingesperrt von Schranken
Kann fließen wie er mag

Der Sturm wird sich nie legen
Mein Grübeln nie versiegen
Solang sich Gefühle regen
Weil Wunden offen liegen

Der Nebelhauch der Zeit
Wird mich dereinst umfangen
Lindert zwar das Leid
Doch niemals mein Verlangen

Dich noch einmal zu sehen
Du Sonne meines Lebens
Mit Dir ein Stück zu gehen
Hoffte ich vergebens

Hast uns schon verlassen
Lange vor der Zeit
Dein Bild wird nie verblassen
In alle Ewigkeit

Die Liebe nicht versiegen
Weil sie uns zwei verbindet
Solang' Gedanken fliegen
Den Tod selbst überwindet

( Ralf Korrek )


 

Text von Ursel am 15 Mar 2009 gepostet
Engel umschweben uns

Engel umschweben uns,
Wo wir auch gehn,
Engel umgeben uns,
Wie wir uns drehn.

Doch wir erkennen sie
Nicht in dem Licht,
Und zu benennen sie
Wissen wir nicht.

Selber zu blenden uns
Scheinet der Glanz,
Wir von ihm wenden uns
Halb oder ganz.

Aber nun haben wir
Engel ein Paar,
Denen ja gaben wir
Namen fürwahr.

Und nicht vergaßen wir:
Wirklich einmal
Selber besaßen wir
Leiblich den Strahl.

Sollten wir wenden uns
Ab von dem Glanz?
Sollten verblenden uns
Halb oder ganz?

Nein! wir erkennen euch
Freudig im Licht,
Und zu benennen euch
Zweifeln wir nicht.

Lächelnd ihr gebet uns
Wohl zu verstehn,
Daß ihr umschwebet uns,
Wo wir auch gehn.

© Friedrich Rückert (1788-1866), Kindertodtenlieder, 1872

Welch tröstlicher Gedanke ...

 

Text von Ursel am 28 Dec 2008 gepostet
Der 2. Advent

Im Winter

Die Tage sind so dunkel,
Die Nächte lang und kalt;
Doch übet Sternenfunkel
Noch über uns Gewalt.

Und sehen wir es scheinen
Aus weiter, weiter Fern',
So denken wir, die Seinen,
Der Zukunft unsres Herrn.

Er war einmal erschienen
In ferner sel'ger Zeit,
Da waren, ihm zu dienen,
Die Weisen gleich bereit.

Der Lenz ist fortgezogen,
Der Sommer ist entflohn:
Doch fließen warme Wogen,
Doch klingt ein Liebeston.

Es rinnt aus Jesu Herzen,
Es spricht aus Jesu Mund,
Ein Quell der Lust und Schmerzen,
Wie damals, noch zur Stund'.

Wir wollen nach dir blicken,
O Licht, das ewig brennt,
Wir wollen uns beschicken
Zum seligen Advent!

(Max von Schenkendorf (1783-1817))

 

Text von Ursel am 07 Dec 2008 gepostet
Zum 1. Advent

Lied im Advent

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
daß er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

(Matthias Claudius (1740-1815) )

 

Text von Ursel am 30 Nov 2008 gepostet
Nähe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
in Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
die Welle steigt;
Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen,
wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!

(Johann Wolfgang von Goethe)
 

Text von Ursel am 28 Nov 2008 gepostet
4 Jahre und 4 Monate leben ohne und doch mit dir

Das Ziel

 

Im Boot der Trauer sind wir nicht allein,

viele sind schon drin, viele müssen noch hinein.

Du musst Dich nur öffnen, Deinen Schmerz bekennen,

dann werden sie Dir ihre Verluste nennen.

Sie alle verloren das Liebste, das es gab,

ihr Glück, ihre Hoffnung, es ruht nun im Grab.

Doch reicht Euch die Hände, geht gemeinsam ins Leben,

es muß wieder Hoffnung, neue Aufgaben geben.

Gemeinsam ist's leichter, trägt einer den ander'n,

so woll'n wir zusammen dem Ziel entgegen wandern.

Das Ziel: das Wiedersehen mit unseren Kindern.

 

(Eva-Maria Wenglorz)

 

 

Text von Ursel am 28 Oct 2008 gepostet
Das Leben

Das Leben

Das Leben ist verhüllt und verborgen,
wie auch euer größeres Selbst verborgen
und verhüllt ist.

Aber wenn das Leben spricht,
werden alle Worte Winde;
und wenn es von neuem spricht,
so wird das Lächeln auf euren Lippen
und die Tränen in euren Aug' zum Wort.

Wenn es singt, hören es die Tauben und sind ergriffen;
und wenn es sich langsam nähert,
sehen es die Blinden und sind entzückt
und folgen ihm verwundert und erstaunt.

(Khalil Gibran)

 

Text von Ursel am 29 Sep 2008 gepostet
Alles fließt ....

Alles fließt, nichts bleibt steh'n.
Kommen und geh'n, bis der Kreis sich schließt.
Es rennt die Zeit, nur die Sehnsucht bleibt.
Und der Stich, den man spürt,
wenn man etwas verliert.

(Herbert Dreilich)

 

Text von Ursel am 04 Sep 2008 gepostet
Für dich und Michael Ulli

Du bist allein gekommen und alleine wirst du gehen ,
jemanden willkommen heißen, heißt auch Abschied nehmen,
willst nicht wissen was mit dir ,sondern wegen dir geschah
ob du Spuren hinterlässt und dein Geheimnis offenbarst .

Die Sterne deines Zeichens schweifen ab von ihrer Bahn
Wenn heute nicht, dann morgen …denk immer daran

Tage fallen wie Blätter so wie jedes Wasser fließt,
wie irgendwann die Nacht ihre Arme um dich schließt.
Tage fallen wie Blätter so wie jedes Herz erlischt.
Leb wohl und vergiss es nicht.

All das immer weiter kommt an ein Punkt zum stehen,
mit ihm alles was gesagt und alles was geschehen,
die Stille die ich manchmal schon ein bisschen spüren kann.

Die Sterne deines Zeichens schweifen ab von ihrer Bahn
Wenn heute nicht dann morgen ....denk immer daran

Tage fallen wie Blätter so wie jedes Wasser fließt
wie irgendwann die Nacht ihre Arme um dich schließt
Tage fallen wie Blätter so wie jedes Herz erlischt.
Leb wohl und vergiss es nicht.

Ich denke an dich und Michael Ulli.........
alles liebe
Bettina mit Oli

(geschr. am 22.5. von Bettina)
 

Text von Ursel am 01 Aug 2008 gepostet
Vier Jahre und 28 Tage ohne dich

Hinter dem Schleier
einst wirst du gehen
vielleicht
wenn ich noch da bin wer kann das wissen

doch du wirst weiterleben
nur anders
ein Schleier wird dich mir verbergen
und sehn können wir uns nicht
das wird erst später sein
und ganz woanders
doch grenzenlos
wird unsere Nähe bleiben

und ich warte auf die Zeit
da wir gemeinsam
neue Dimensionen erleben
die du dann schon erfahren
und ich erst noch entdecken darf
bis dahin gehe ich
auf meiner Lebensstraße
bis zum letzten Sonnenuntergang

doch nicht alle Tage
werden ohne Schatten sein
und wenn ich traurig bin
dann lass mein Herz dich leise rufen
sei mir ganz nah
und streichle sanft, behutsam
meine Seele
sag mir ein trösend Wort
und wenn ich mich nach dir sehne
dann um-engle mich ganz sacht
manchmal dann und wann ...

(Gisela Hildebrand)

Text von Ursel am 28 Jul 2008 gepostet
Memento von Mascha Kaléko

Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Leben tast ich todtenlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so, wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem dieses widerfuhr
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: Den eigenen Tod, den stirbt man nur,
doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

 

Text von Ursel am 28 Jun 2008 gepostet
Ich sehe dich in jeder Wolke

Ich sehe dich in jeder Wolke,
ich höre dich in jedem Rauschen des Baches.
Ich spüre dich in jedem sanftem Wind,
ich rieche dich in jeder Blume.

Ich finde dich auf Wiesen und in Wäldern,
ich finde dich in der Sonne und im Regen.
Jeder Tropfen auf meiner Haut
ein Gruß von dir.

Du bist die sanfte Luft, die alles umgibt
in einer sternenklaren Nacht.
Du bist der sanfte Wind, der sachte
Wellen schlägt in klarem Wasser
und das Korn in den Feldern lieblich neigt.

Du bist fort, doch
für mich bist du nie gegangen.
Für mich bist du in allem.
Für mich bist du alles.

(Verf. unbekannt)

 

Text von Ursel am 28 May 2008 gepostet
Zum 30. Geburtstag von Michi

An Ende meines Weges

Am Ende meines Weges ist ein tiefes Tal,
ich werde nicht weiter wissen,
ich werde mich niedersetzen und
verzweifelt sein.
Ein Vogel wird kommen und über das Tal fliegen
und ich werde wünschen, ein Vogel zu sein.
Eine Blume wird leuchten jenseits des Abgrundes
und ich werde wünschen, eine Blume zu sein.
Eine Wolke wird über den Himmel ziehen
und ich werde eine Wolke sein wollen.
Ich werde mich selbst vergessen.
Dann wird mein Herz leicht werden wie eine Feder,
zart wie eine Margerite, durchsichtig wie der Himmel.
Und wenn ich dann aufblicke, wird das Tal nur ein kleiner Sprung sein, zwischen Zeit und Ewigkeit.

(Indianische Weisheit)

Alles alles Gute zum Geburtstag wünsche ich dir mein Kind.

 

 

Text von Ursel am 21 May 2008 gepostet
Zeit zum Leben

Zeit zum Leben

Wir wünschen dir nicht alle möglichen Gaben.
Wir wünschen dir nur, was die meisten nicht haben.
Wir wünschen dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.

Wir wünschen dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Wir wünschen dir Zeit, nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Wir wünschen dir Zeit, nicht nur so zum Vertreiben.
Wir wünschen, sie möge dir übrigbleiben,
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertrauen,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schauen.

Wir wünschen dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Wir wünschen dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.

Wir wünschen dir Zeit, zu dir selbst zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Wir wünschen dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Wir wünschen dir Zeit zu haben zum Leben!

(Elli Michler)

 

 

 

Text von Ursel am 28 Apr 2008 gepostet
Frühling

Im Frühling

Hier lieg' ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag' mir, alleinzige Liebe,
Wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.

Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend
In Liebe und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd ich gestillt?

Die Wolke seh ich wandeln und den Fluß,
Es dringt der Sonne goldner Kuß
Mir tief bis ins Geblüt hinein;
Die Augen, wunderbar berauschet,
Tun, als schliefen sie ein,
Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.

Ich denke dies und denke das,
Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage,
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
- Alte unnennbare Tage!

(Eduard Mörike )

 

Text von Ursel am 30 Mar 2008 gepostet
Für Michi zu Ostern

Mit schweren Schritten und voll Bitterkeit
gehe ich auf diese Tage zu
in denen überall die Botschaft verkündigt wird:
“Er ist auferstanden und lebt”
In diesen Tagen wird viel die Rede sein
vom erwachenden Leben
vom Sieg über den Tod
von der Hoffnung

in mir aber ist eher Karfreitag
ist eher Dunkelheit
denn du, mein Kind, bist fort für immer
dein Platz ist leer und kann
niemals mehr besetzt werden

Wie soll ich Ostern feiern
und einstimmen in den Jubelruf?
Was kann geschehen
dass es in mir nicht Karfreitag bleibt?

Ich schließe die Augen und lausche in mich hinein
und langsam, behutsam und voller Scheu
tauchen Bilder von dir
in meiner Seele auf

Bruchstücke und mehr von Erinnerungen
von Momenten der Nähe und Zärtlichkeit
wenn wir uns an den Händen hielten
wenn deine staunenden Augen hineinschauten
in eine Welt, die dir voller Wunder war
ich tauche hinab in die Zeit
als du noch hier warst und an meiner Seite gingst

Hast du nun das Licht gefunden
das ich nur so selten erkennen kann in meiner Trauer?
Darf ich dich im Licht erahnen
das doch manchmal hineinstrahlt in all die Finsternis?
Ja, ich erahne dich im Licht
im Leuchten der Sterne bei Nacht
und manchmal in der Sonne des Tages

Du fehlst mir – und das wird
und soll niemals mehr anders sein
Dein Platz bleibt leer
Ich kann nicht einstimmen in die Jubelrufe zum Osterfest
aber ich kann leise und zart
Dank sagen für die Zeit mit dir
und will darauf vertrauen:
deine Spuren, die durch meine Erinnerungen gewebt sind
helfen mir beim Weitergehen
und so soll das, was du mir immer bedeuten wirst
mir helfen auf meinem Weg aus der Dunkelheit heraus
den kleinen Lichtern entgegen

Ulrich Tietze

 

Text von Ursel am 25 Mar 2008 gepostet
Für Michi - 3 Jahre und 8 Monate auf der anderen Seite

Mutter, ich bin müde und ich sehne

mich zu schlafen an dem Herzen Dir.

Heiß auf mein Gesicht fällt Deine Träne,

weine länger nicht, versprich es mir!

Hier ist's kalt und draußen Stürme wehen,

doch im Traum ist alles licht und klar.

Engelskindlein hab' ich dort gesehen

Immer, wenn mein Aug' geschlossen war.

 

Horch, Musik! Von ferne klingt es leise;

ach! zu meiner Seite steht ein Knab',

Flügel hat er, Mutter, schöne weiße,

die gewiß der liebe Gott ihm gab.

Grün und rot und golden seh' ich's schweben:

Blumen streu'n sie mit den Händen fein.

Sag', bekomm'ich Flügel auch im Leben,

oder muß ich erst gestorben sein?

 

Warum hälst du meine Hand so bange,

drückst den Mund so fest auf mein Gesicht?

Naß, doch feuerheiß ist deine Wange,

Mutter, ich bin Dein und laß Dich nicht.

O laß Deine Thränen nicht mehr fließen,

weinst du länger, weinen muss auch ich.

Bin so müd, mein Auge will sich schließen,

Mutter, sieh, nun küßt der Engel mich!

 

(Hans Christian Andersen)

 

 

Text von Ursel am 29 Feb 2008 gepostet
Aus Liebe ...

Aus Liebe will ich weiterleben,
mit meinen Ohren will ich für dich hören,
mit meinen Augen will ich für dich sehen,
mit meinen Händen will ich für dich tasten,
und meine Zunge, die soll schmecken all das Süße und das Herbe.
Und erleben möchte ich die ganze Vielfalt der Schöpfung.
Mit Liebe will ich weiterleben.
Aus Liebe will ich für uns hoffen,
aus Liebe will ich auch den Schmerz ertragen.

(D. Tausch-Flamme)

 

 

Text von Ursel am 28 Jan 2008 gepostet
Das Grab der Liebe

Das Grab der Liebe
Ballade

Es steht ein Fels von der Wog' umrauscht,
In Provincia's purpurnen Fluthen,
Da hab' ich einst Seel' um Seele getauscht
In liebezerschmelzenden Gluthen!
Es schwebten im ewigen Reihentanz
Die Sternlein auf mondlicher Wogen Glanz,
O heilige Stunde der Liebe!

Die Nachtigall sang im Myrtenhain
Aus den abendrothglühenden Schatten;
Es rief daß girrende Täubelein
Zur Liebe, zur Liebe den Gatten!
Und fernher ertönte von Thal und Höh'n
Ein flötendes schmachtendes Sehnsuchtsgetön
Aus liebedurchathmeten Schatten!

Ein Kirchlein steht auf des Felsens Haupt,
Der so prachtvoll die Fluthen umschauet;
Die Stirn vom flüsternden Ölbaum umlaubt,
Den Fuß von Wogen umgrauet!
O Trauter komm, steig' auf des Felsens Höh'!
Dort schau'n wir in die unendliche See,
Unendlich gleich unserer Liebe!

Sie leitet ihn schnell den Fels hinan,
(O wie klopfet's im liebenden Herzen!)
Er folgt auf der dornenumrankten Bahn,
Den Busen voll seliger Schmerzen!
Es blickte der Mond aus dem Wolkenkranz
Durchstrahlte der Bebenden Seelen ganz
Mit flammenden Pfeilen der Liebe.

Geschmiegt an's Herz das klopfende Herz,
Und die Wang' an die Wange gelehnet,
Zerflossen beid' im unendlichen Schmerz,
Die schmachtenden Augen bethränet!
»In der Tiefe wohnt die selige Ruh'!«
So sang's, so tönt' es den Liebenden zu
Aus den silberglänzenden Wogen!

O Mutter der Lieb', in deinen Arm
Nimm huldreich die liebenden Seelen!
So schwindet der bittere finst're Harm,
Worin sie sich ängstlich zerquälen.
Sie sinken vereint vor dem Felsaltar,
Ein reines geweihetes Opferpaar,
Empfange sie Mutter der Gnaden!

»Und nun zurück in die öde Welt,
In die trübenden Fluthen des Lebens,
An starre Klippen das Herz zerschellt,
Und Lieb' und Treue vergebens!
O wogende Fluth und o sternige Höh',
O tiefer Schooß der unendlichen See,
Ihr endet die Qualen der Liebe!«

Und zögernd wanken sie Arm in Arm
Zu des Felsens tiefstürzendem Hange:
»Maria, der Liebenden dich erbarm',
Sie liebten und litten zu lange!«
Und fest sich umschlingend und heiß umarmt,
Und Herz an klopfendem Herzen erwarmt,
So verschlangen sie schäumende Wogen!

von Friederike Brun, (1765-1835)

Text von Ursel am 28 Dec 2007 gepostet
Du WARST

Du WARST -
das kann ich nicht hinnehmen,
es hört sich an wie: verloren.

Du BIST -
und wirst immer sein,

in meinem Herzen, meinen Gedanken,
meinen Träumen und in meiner Erinnerung.

(Marina Szczecinski)

Deine Mama

Text von Ursel am 28 Nov 2007 gepostet
"Einfach weg"

"Einfach weg"

Du warst auf einmal verschwunden ohne ein Wort zu sagen
als sei sie nichts unsere Beziehung von 20 Jahren
und mit dem Riesenloch in meinem kleinen Magen
könnt' ich ganze Tage ausfüllen würd' ich anfang'n drüber zu klagen,
denn auf einmal ist es schwer an manchen Tagen,
an denen einfach alles droht zu reißen wie ein seidener Faden,
man lebt, sammelt Erfahrungen, baut sich ein Weltbild auf,
dann passiert so'n Scheiß- alles liegt wie Scherben auf 'nem Haufen,
ich fahr grad völlig neben der Bahn wie 'n Rallyeauto
und auch wenn ich mich am Riemen reißen will alles bleibt genauso
kompliziert, wie es nun seit 1 1/2 Jahren ist,
man sagt nach Regen kommt die Sonne vielleicht scheint irgendwann wieder das Licht,
doch grade ist's echt schwer und kaum zu glauben,
lauf die ganze Zeit wie 'ne Memme rum mit Tränen in den Augen,
lass mich viel zu viel stressen von irgendwelchen Leuten
und zoll viel zu wenig Respekt an meine wahren Freunde,
weißt Du Mama geht's echt schlecht und ich würde ihr gern helfen,
stattdessen komm ich selber nicht mehr klar stolper durch das Leben
wie auf Stelzen, wir wollten noch soviel miteinander anfangen,
jetzt geht das alles nicht mehr Du bist einfach gegangen.

Ich bin aufgewachsen in Deinem Schatten
und egal was Du getan hast ich wollte das gleiche machen,
kleine Brüder wissen was ich meine,
fühlte mich immer so groß mit Dir alleine,
all die Sachen, von denen Mama nichts wissen durfte,
und unser Gesicht als sie 's dann doch wie'n Spitzel wusste,
hast mir Sprechgesang auf Tape gespielt ich hab angefang’ es zu lieben, 
und bis heute bin ich Kopfnicker geblieben,
mit Dir zusammen hab ich meine ersten Platten gekauft,
Dein Bad vollgekotzt, denn hab mein ersten Dübel geraucht,
als ich 12 war kam der Umzug Du wolltest in Stuttgart bleiben,
da konnt’ ich Dir nur noch vier/fünf Mal jährlich neue Sachen in meim'
Zimmer zeigen musste mit dem Zug 600 km reisen
um in Winterferien wie früher mit Schnee nach Dir zu schmeißen,
die restlichen Kontakte beschränkten sich auf die Treffen bei
Familienfesten, oder wenn ich anrief um mit Dir zu sprechen,
trotzdem  Du hast was gesagt ich hab's geglaubt, ich hab Dir blind
vertraut und zu Dir aufgeschaut bis zum Schluss.

Oft denk ich an Dich manchmal träum ich von Dir,
drei Jahre ist es her oh Mann es fällt mir echt schwer,
dann schau ich Fotos von meinen Besuchen bei Dir an,
frag mich ob ich das irgendwann ohne gleich heul'n zu müssen kann,
der Schock sitzt noch immer sehr tief
seit dem Augenblick als mich Mama anrief,
es sei was mit Dir und wo ich denn gerade steck,
versuchte es rauszufinden doch Dein Handy war aus und Du schon weg.
Tränen schossen in die Augen, wollte es nicht glauben
Du und davongelaufen ... will mich jemand für dumm verkaufen?
so richtig schlimm wurd' es, als ich dann merkte es ist ernst,
dass Du weg bist und nicht mehr zurückkehrst,
wo bist Du jetzt? das ist die Frage der Fragen,
dabei weiß ich es, doch will es nicht wahrhaben,
hab Deine Überreste zu Grabe getragen,
dort ruhst Du jetzt, doch bleibst mein Bruder - Michi Raden.

J.F.R.

Text von Jens am 28 Oct 2007 gepostet
Leben ohne dich seit 3 Jahren und 4 Monaten

Ich liebe dich

Ich liebe dich, weil ich dich lieben muss;
Ich liebe dich, weil ich nicht anders kann;
Ich liebe dich nach einem Himmelsschluß
Ich liebe dich durch einen Zauberbann.
Dich lieb ich wie die Rose ihren Strauch;
dich lieb ich wie die Sonne ihren Schein;
dich lieb ich, weil du bist mein Lebenshauch;
dich lieb ich, weil dich lieben ist mein Sein.

(Friedrich Rückert)

Text von Ursel am 28 Oct 2007 gepostet
Einst - Jetzt

 

Einst sah ich mein totes Kind

Einst flohen Träume mit dem Wind

Einst flossen Tränen ohne Zahl

Einst ward mir jeder Schritt zur Qual.

Einst wurde Sehnsucht übergroß
Einst fand ich Schlaf mit Mühen bloß
Einst glaubte ich wir sind allein
Einst formte Schmerz die Worte mein.

Jetzt ist die Trauer nicht verschwunden
Jetzt wachsen Narben auf den Wunden
Jetzt kann ich andere Kinder sehen
Jetzt versuch’ ich zu verstehen.

Jetzt habe ich Angst zu vergessen
jetzt kann ich anderes Leid ermessen
Jetzt will ich helfen wo ich kann
Jetzt fange ich zu leben an!

(Ralf Korrek)

 

 

Text von Ursel am 02 Oct 2007 gepostet
Ich suche endlos

Ich suche endlos ohne Rast.
Glaube Dich erreichbar fast,
doch wird die Suche niemals enden -
ich bleib zurück mit leeren Händen.

Ich suche endlos überall,
mit großem Sehnen jedes Mal,
in dichten Wolken über mir
nach einem kleinen Wink von Dir.

Ich suche endlos in der Nacht.
Bin oftmals um den Schlaf gebracht.
In klarer Nacht am Sternenzelt
suche ich nach Deiner Welt.

Ich suche endlos immerdar
Das kleine Wunder, das einst war.
Ich weiß, Du kommst nie mehr zurück -
doch wäre das mein größtes Glück ...

Ich suche endlos in Gedanken,
auch im Traume ohne Schranken,
der verfliegt viel zu geschwind,
nach Dir, geliebtes Sternenkind.

Ich suche endlos nicht allein.
Wirst immer mein Begleiter sein.
Nicht körperlich, doch stets im Herzen.
Spendest Trost, linderst die Schmerzen.

Ich suche endlos mit dem Wissen
Dich stets zu lieben, Dich zu missen.
Am Ende meiner Erdenstunden -
habe ich Dich dann gefunden?

(Ralf Korrek)

Text von Ursel am 07 Jun 2007 gepostet
Das Licht

Eine Kerze flattert im Wind
trägt meine Liebe zu dir, mein Kind.
Du bist mir nah und doch so fern ...
irgendwo leuchtet ein Stern,
sendet seine Grüße aus
und gleitet mich still nach Haus ...

(Regina Träger)

Am Montag "feiern" wir deinen 29. Geburtstag ohne und doch mit dir. 
Wir werden dich besuchen und dich schmerzlich vermissen.

 

Text von Ursel am 20 May 2007 gepostet
Die Liebe

 

Von der Liebe getragen


Wo du geliebt wirst, kannst du getrost alle Masken ablegen,

darfst dich frei und ganz offen bewegen.

Wo du geliebt wirst, zählst du nicht nur als Artist,

wo du geliebt wirst, darfst du so sein, wie du bist.

Wo du geliebt wirst, musst du nicht immer nur lachen,

darfst du es wagen, auch traurig sein.

Wo du geliebt wirst, darfst du auch Fehler machen,

und du bist trotzdem nicht hässlich und klein.

Wo du geliebt wirst, darfst du auch Schwächen zeigen

oder den fehlenden Mut, brauchst du die Ängste

nicht zu verschweigen, wie das der Furchtsame tut.

Wo du geliebt wirst, darfst du auch Sehnsüchte haben,

manchmal ein Träumender sein, und für die Versäumnisse,

fehlende Gaben räumt man dir mildernde Umstände ein.

Wo du geliebt wirst, brauchst du nicht ständig zu fragen

nach dem vermeintlichen Preis. Du wirst von der Liebe

getragen, wenn auch unmerklich und leis.


(Elli Michler)

 

Text von Ursel am 03 Apr 2007 gepostet
Da steht ihr nun ...

 

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern

ihr glaubt, dass ich hier unten bin:

ihr mögt vielleicht zunächst erschauern -

doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier - wie ihr vermutet,

mein Körper mag hier unten sein,

doch während die Musik noch tutet

bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?

Es sind sehr viele - sicherlich -

doch achtet drauf wie schön sie sind;

und eins der Blätter - das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,

schaut ihnen zu und denkt an mich,

das Leben war doch nur geliehen,

und eine Wolke - das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,

perfekt erschaffen - meisterlich,

ich bin so fröhlich grad wie diese,

und einer davon - das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,

erinnern sie vielleicht an mich?

Ihr müsst nicht lange danach fragen:

denn eine Welle - das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht

die Rose und selbst der Wegerich,

und alle sind für euch gemacht

und eine Blume - das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,

für mich wär’ das ganz fürchterlich.

Tut Dinge, die ihr nie bedauert:

Denn Eure Freude - das bin ich!


 

(Heinz Rickal)

 

Text von Ursel am 27 Mar 2007 gepostet
Du bist ein Teil von mir ...


Du bist ein Teil von mir
und wirst es immer bleiben.
Auch wenn ich dich nicht sehe,
nicht höre -
ich spüre dich: Du bist in mir ...

So wie damals, als du neun
Monate ein Teil von mir warst.
Ich konnte dich nicht sehen, nicht hören,
aber ich spürte dich: Du warst in mir ...

Zwischen uns ist ein unsichtbares Band,
das unsere Welten verbindet und
das niemals zerreißt.
Es führt mich zu dir irgendwann -
und ich freue mich so sehr auf dich ...

(Monika Peter)

Text von Ursel am 17 Mar 2007 gepostet
Wenn Tränen ...

 

Wenn Tränen eine Leiter könnten bilden,

reichten sie zu Dir,

sie ging durch Hügel und Gefilden,

ja bis zum Himmel reichte sie mir.

Wenn Tränen einen See könnt bilden,

stieg er an über Hügel und Gefilden,                 

ja bis zum Himmel reichte er mir,

und ich wäre bei Dir.

Können Tränen sich auch wandeln?,

Hab ich je genug um Dich geweint?

Ist es möglich das in meinem Lebenswandel,

ohne Dich denn je die Sonne wieder scheint?

Tage sind nicht einfach Tage,

denn es quält mich stets die Frage,

wann vereint wir wieder sind?

Einmal wird aus Weinen Lachen,

einmal ist all der Schmerz vorbei,

einmal wenn auch meine Zeit vollendet,

sind die Stufen zu Dir frei.

Gewidmet für Michael Ulli und seiner Mutter Ursel,

sowie dem Vater und den Geschwistern
von Petra K. aus
Hardert im März 2007

 

 

Text von Ursel am 17 Mar 2007 gepostet
Weißt du, warum ich weine ...


Weißt du, warum ich weine?
Ich habe mein Kind verloren.
Ein Kind verliert sein Leben -
etwas Schlimmeres kann es nicht geben.

Ich wünsche so etwas Keinem.
Das ist, als wenn ein Dorn,
direkt das Herz durchbohrt.
Es ist so furchtbar hart.

Du sagst, es wird schon werden,
das kann ich nicht mehr hören.
Du hast das nicht erlebt,
wenn die Erde um dich bebt.

Wenn die Welt um dich versinkt,
wenn die Sterbeglocke klingt.
Wenn die Angst dich überlistet,
wenn du kaum noch weißt, wo du bist.

Man merkt es mir zwar nicht an
und trotzdem ist es so.
Dass ich das nicht verwinde,
es war und bleibt mein Kind!

Du ahnst nichts von meinem Leid,
dabei hilft auch nicht die Zeit.
Man sagt, sie heilt alle Wunden -
Warum werde ich so geschunden?

Die Seelenschmerzen bleiben,
die kannst du nicht vertreiben.
Die sind fast wie so Gespenster,
wie Schatten vor einem Fenster.

Jetzt weißt du, warum ich weine.
Ich habe mein Kind verloren ...

(Dieter Walter)

Text von Ursel am 16 Mar 2007 gepostet
Du bist ein Schatten am Tage




Du bist ein Schatten am Tage
Und in der Nacht ein Licht;
Du lebst in meiner Klage
Und stirbst im Herzen nicht.

Wo ich mein Zelt aufschlage,
Da wohnst du bei mir dicht;
Du bist mein Schatten am Tage
Und in der Nacht mein Licht.

Wo ich auch nach dir frage,
Find' ich von dir Bericht,
Du lebst in meiner Klage
Und stirbst im Herzen nicht.

Du bist ein Schatten am Tage
Und in der Nacht ein Licht;
Du lebst in meiner Klage
Und stirbst im Herzen nicht.

(Friedrich Rückert)
Text von Ursel am 07 Mar 2007 gepostet
Ich suche den Sinn


Ich suche den Sinn
gibt es einen?
irgendwo

begreifen werde ich wohl nie
akzeptieren vielleicht
aushalten? keine andere Wahl

stehen lassen
zulassen
loslassen

irgendwie
weiterleben

hoffend
glaubend
vertrauend
dass du aufgehoben
geborgen bist

und mich
einer aufrecht erhält
damit ich weitergehen kann.

 

(Verfasser unbekannt)



 
Text von Ursel am 07 Mar 2007 gepostet
Ich bin von dir so ferne


Ich bin von dir so ferne

und sehn´mich nach dir hin.
Mich hören nur die Sterne,
die stille droben ziehn.
Und was ich dir verhehle,
verborgen kanns nicht sein
für sie, denn in die Seele
schaun sie mir tief hinein.

                                              
Dort lesen sie mein Sehnen,
dort klärt ihr lichter Strahl
den Grund für meine Tränen,
den Grund für meine Qual.-

und manchen Wunsch, der gerne                          
den Lippen möcht entfliehn.-
Mich hören nur die Sterne,
die stille droben ziehn

(Rainer Maria Rilke)                                  

Text von Ursel am 07 Mar 2007 gepostet
Gegangen


Jetzt bist Du schon gegangen, Kind
und hast vom Leben nichts erfahren.
Indes in unseren welken Jahren
wir Alten noch gefangen sind.

Ein Atemzug, ein Augenspiel,
der Erde Luft und Licht zu schmecken,
war Dir genug und schon zu viel;
Du schliefest ein, nicht mehr zu wecken.

Vielleicht in diesem Hauch und Blick
sind alle Spiele, alle Mienen
des ganzen Lebens Dir erschienen,
erschrocken zogst Du Dich zurück.

Vielleicht wenn unsere Augen, Kind
einmal erlöschen, wird uns scheinen,
sie hätten von der Erde, Kind
nicht mehr gesehen als die Deinen.

(Hermann Hesse)

 

Text von Ursel am 07 Mar 2007 gepostet
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